Ihre Kantilenen, indem sie diesen quasi weitete und als Impulse in ihre Spannungsbögen einbettete. Dabei kam sie mit ganz geringer Lautstärke aus und verzichtete, wie es historischer Aufführungspraxis entspricht, ganz auf den Einsatz von Vibrato. Der Finalsatz, ein Menuett, lebte schließlich von weichen Terz und Sextparallelen, je nachdem, welcher der beiden Oberstimmen gerade die Führung innehatte.
…die Sonate in D Dur Wq74…Kein Ton ging unter, was die absolute Konzentration der Musikerinnen bewies, und was den Faden ans Publikum auch nie abreissen liess. Die innige Verbindung beider Instrumente im ausladenden Kopfsatz der abschliessenden Sonate in h moll geriet so beeindruckend stimmig, dass die Zuhörer nach diesem Satz bereits das Ende des Werks vermuteten und applaudierten.
Zwei Zugaben des Vaters Johann Sebastian Bach zum Schluss waren eine freundliche Geste der Musikerinnen als Antwort auf den grossen Beifall des Publikums, aber auch musikalisch hochinteressant: In den zwei langsamen Sätzen wurde die Keimzelle für das Schaffen des Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach überaus deulich hörbar.
Klaus Mohr